Vom endlosen Kampf gegen Ignoranz und Dummheit
September/Oktober wie jedes Jahr Jagdsaison im Kt. Schwyz. Es wird Wild erlegt. Die behördliche Begründung dafür lautet “Dezimierung von Überbeständen”. Eine andere klassische Aussage von Jägern, durch das Erlegen der Tiere würden diese “vorzeitig vor Leiden erlöst”. Ältere Tiere würden sonst oft dahinsiechen und Opfer eines langsamen, manchmal sogar qualvollen Todes werden.
In dieser Analogie habe ich mir in den vergangenen Jahren auch immer wieder die Frage gestellt, was passiert wäre, wenn ich am 9.März 2005 (natürlich versehentlich) von einem Polizeibeamten der Sondereinheit “Luchs” erschossen worden wäre. Zweifellos: Der Beamte wäre freigesprochen worden, da “Unfall”. Ich wiederum wäre vorzeitig erlöst worden, u.a. vor mühsamen Behördenkämpfen. Wieviel Dummheit, Heuchelei, negative Gesinnung etc. wäre mir erspart geblieben!
Keine politischen Bruhin-Urteile, keine abschlägigen FB-Beschlüsse wegen unsinnigen Bagatellbeträgen, kein Mobbing durch die Ausgleichskasse Schwyz, kein Leiden durch Waschmittelparfümgestank, Putzmittelparfümgestank, Holzpflegemittelgeruch, Formaldehyd aus aggressiven Farben von “Unachtsamen”, Unwissenden und anderen. Auch für Behörden wäre mein vorzeitiges Ableben “nur von Vorteil” gewesen: keine jahrelange Kritik, keine aberwitzigen Verfahren und vor allem keine bzw. weniger Kosten!
Selbstmord hingegen ist in unserer Gesellschaft genau genommen verboten
Zumindest werden Ankündigungen postwendend mit FFE (Fürsorgerischer Freiheitsentzug) geahndet. Dies einmal zum Schutz von Behörden vor “Schuld”, andererseits zur Finanzierung von Kliniken. Anders sieht es aus, wenn der Staat bzw. seine Behörden Leute umbringen: Für Polizisten gibt es in der Regel Freisprüche; wenn Psychiatrische Kliniken aus Menschen Krüppel und seelische Wracks machen, wird dies hingenommen. Nach Behörden-Auffassung erhalten Menschen ja an besagten Orten “Hilfe”. Für die Mainstream-Medien ist das Thema tabu.
Noch eine Bemerkung zum 1. Abschnitt: Auf der anderen Seite muss ich selbstverständlich dankbar sein, am 9. März 2005 nicht versehentlich von einem Beamten der Sondereinheit “Luchs” erschossen worden zu sein (Man stelle sich nur vor: Welch’ heuchlerische Story im “Boten der Urschweiz”…). Wer hätte sonst z.B. einen bahnbrechenden Entscheid (Diätkosten für schadstofffreie Bio-Ernährung) für MCS-Betroffene vor dem Schweizer Bundesgericht erwirkt? Und es gibt unzählige Themen mehr.

Doch das Hauptproblem – MCS-gerechter Wohnraum – ist immer noch ungelöst
Statt endlich eine Lösung – ein festes MCS-gerechtes Wohnobjekt – 7 Jahre behördlicher Leerlauf (kann auf der Homepage nachgelesen werden).
Das System ist durchaus fähig, zehntausende von Franken für die Verfolgung von zwei Autodieben auszugeben – mehr: es ist sogar noch in der Lage, einen davon zu erschiessen. Das System ist auch fähig, Menschen für zehntausende von Franken in Psychiatrische Kliniken abzuschieben – die Krankenkassen bezahlen es ja. Ebenso bezahlen Krankenkassen bis heute gemäss KVG parfümierte, hochallergieauslösende Cremen “zur Neurodermitis-Therapie”. Man könnte schier endlos weitere Beispiele für “Abstruses aus der System-Küche” bringen.
Wenn es jedoch darum geht, duftstoff- und schadstofffreien Wohnraum für ein paar Menschen zu schaffen, welche unter einer sehr seltenen hochgradigen Chemikaliensensiblität (MCS) leiden, dann ist das System überfordert bzw. an einer Lösung nicht interessiert. Behörden erweisen sich als komplett unfähig (und unwillens). Das Ganze endet in nichtsbringenden Alibiübungen à la Ex-Verwaltungsgerichtspräsident Bruhin mit seiner Materialfeststellung Zimmer “Seelisberg”.
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Was nützt eine solche Materialfeststellung einem MCS-Betroffenen, wenn
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Meine ganze Arbeit der vergangenen 10 Jahre bestätigt klar und zweifelsfrei, dass für MCS-Betroffene separate Wohninseln her müssen!
Alles andere bringt nichts. Es sind faule Kompromisse, unter welche MCS-Betroffene enorm leiden (sich z.T. sogar umbringen!) und die zu (bei Prophylaxe nicht notwendigen) Konflikten mit Mitbewohnern führen.
Nicht-MCS-Betroffene wollen z.T., dass ihre Wäsche nach Waschmittelparfüm stinkt, sie mögen den penetranten Geruch von Holzpflegemittel oder frischer Farbe. Ihnen macht der chemische bzw. Parfüm-Overkill in einem Treppenhaus nichts aus (sie sind von ihrem Wahrnehmungsvermögen her quasi “tot” und nehmen ihn nicht wahr).
Deshalb gibt es nur eines: ENDLICH separaten Wohnraum für MCS-Betroffene zu schaffen! Dann können “Gesunde” in ihrem Parfüm- und Chemiegestank (wenn sie wollen) erkranken – und MCS-Betroffene endlich möglichst symptomfrei leben.

Ich will das MCS-Projekt Zürich-Leimbach nicht im Detail kritisieren…
…weil hier zumindest einmal etwas rund um das Thema MCS-gerechtes Bauen gemacht wird. Aber der Ansatz “Mehrfamilienhaus” mit zentralem Treppenhaus für ein MCS-Neubauprojekt finde ich planerisch bzw. vom Konzept her grundfalsch wie auch die technische Auslegung als “Zivilschutz-Anlage”.
Eine “Dekontaminations-Schleuse” (à la “Dr. No”) kann man natürlich unwissenden Journalisten PR-mässig als “Novum” verkaufen. Ebenso eine kontrollierte Lüftung. Im Endeffekt aber sollte es darum gehen, MCS-Betroffenen separate, abgeschottete kleine Wohnobjekte (Bungalows bzw. Wohninseln) zu schaffen, in denen sie sich wohlfühlen und sie vor allem beschwerdefrei leben können. Um letzteres geht es und nicht darum, dass sich ein Architekt an einem Objekt mit vielen Ecken, Winkeln, Installationen etc. “verwirklichen” kann und sich eine Stadtverwaltung mit im Grunde Mainstream-Denken (Idee des “Kollektivwohnens” für MCS-Betroffene) glücklich fühlt.
Bei MCS-gerechtem Wohnen muss es um den gesundheitlichen Aspekt (SAUBERE LUFT!) gehen und um nichts anderes!
Man wird über meine Kritik nicht glücklich sein, aber jeder weiss (wenn er ehrlich ist!), dass ich hier hundertprozentig Recht habe.
Und all diejenigen, die kommen und sagen, ich würde nur kritisieren und ich selbst hätte ja betr. MCS-gerechtem Wohnen bis jetzt “nichts geleistet”…
…denen kündige ich die Publikation meiner Arbeit für den Verein MCS-Haus der vergangenen 6 Jahre an. Dann wird das Publikum auch die Schwierigkeiten erkennen, mit denen man konfrontiert wird, wenn man in der Schweiz “etwas Neues” bringt.
Ein Hauptproblem ist neben der Seltenheit einer hochgradigen Chemikaliensensibilität das typische Symptombekämpfungsdenken, welches in unserer Gesellschaft (speziell in der Medizin!) vorherrscht
Man “heilt” entweder schulmedizinisch oder “alternativ” – dass es auch noch Krankheiten wie z.B. MCS gibt, bei denen der Expositionsstopp das absolut Wichtigste und Entscheidenste ist, wird übersehen und kann von manchen schlichtweg nicht nachvollzogen werden. Diese Mentalität hat wiederum damit zu tun, dass Krankheiten für das System erst dann “interessant” werden, wenn damit Geld verdient werden kann. Ich will hier nicht polemisch schreiben, aber man muss einfach die Fakten sehen.
Marlen Marty-Betschart, Carlo Carletti (beide Gemeinde Schwyz) haben sich im Jahre 2006 positiv für MCS-gerechtes Wohnen engagiert
Später in Brunnen lediglich Eliane Haas. Mit engagierter Behördenunterstützung hätte die Sache (MCS-gerechter Wohnraum) nach 7 Jahren längst gelöst werden können. Doch das Ganze scheiterte bis heute an Kleinkariertheit, Dummheit, Ignoranz und negativer Gesinnung. Es bestätigte aber auch wieder die hiesige Mentalität (Bruhin & Co.!), lieber Geld und Energie in endlose behördliche Leerlauf- und Alibiübungen zu investieren anstatt in eine Lösung des Problems.
Es gilt klar festzuhalten: Wenn mich involvierte Behörden nicht mit blödsinnigen Schikanen (Bsp. Ausgleichskasse Schwyz), Leerläufen etc. in den vergangenen 7 Jahren eingedeckt hätten (und mich stattdessen in Ruhe gelassen), hätte ich die Zeit für das MCS-Projekt (und damit die Lösung) investieren können. Aber wer einmal in die Mühlen von Sozial- und Sozialversicherungsbehörden gerät – viel Spass!
Schauen wir vorwärts!
Es geht jetzt darum, das Thema MCS und die MCS-Problematik bekannter zu machen und vor allem endlich festen MCS-gerechten Wohnraum zu realisieren.
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Im September 2012 schrieb ich an über 1’000 Schweizer Ärztinnen und Ärztefolgenden Aufruf: Sehr geehrter Herr Doktor, sehr geehrte Frau Doktor, liebe Praxis-Assistentin Was bedeutet MCS? Welches ist der wichtigste medizinische Behandlungsansatz? Weil eine hochgradige Chemikaliensensibilität relativ selten vorkommt, verfügen Betroffene über keine Lobby Ärzte-Odysseen bringen MCS-Betroffenen nichts Über MCS gibt es eine über 10’000 Seiten umfassende, vor allem englischsprachige medizinische Fachliteratur Noch heute kommt es vor, dass sich MCS-Betroffene umbringen, nicht aus einem “psychischen Defekt”, sondern weil ihr Immunsystem den Chemikaliencocktail in einem Durchschnittshaushalt nicht aushält, siehe 19.03.2003 / Gesundheits-Tipp / Flucht in den Tod / PDF 12 KB Was MCS-Betroffene lebensnotwendig brauchen, ist schadstofffreier, duftstofffreier Wohnraum… Der Verein MCS-Haus hofft auf Ihre freundliche und grosszügige Unterstützung Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Mit freundlichen Grüssen |
Anmerkung: Quasi “selbstverständlich” blieb dieser Aufruf an Ärzte ohne positives Echo. Eigentlich ist dies auch gar nichts anders möglich bzw. darf nicht erstaunen, weil in besagten Kreisen das Erkennen von Ursachen ein Fremdwort ist (da damit kein Geld verdient werden kann).

